Rebsorte Roditis
Der Name Roditis ist von der Insel Rhodos abgeleitet (nicht von den rötlichen Beeren). Von dieser sehr alten Sorte existieren einige Klone, die sich in den Beerenfarben von orange bis dunkelrot, in der Größe und bezüglich Ertragsmenge etwas unterscheiden. Der häufigste Klon ist jener mit rötlichen Beeren.
Roditis zäht zu den ältesten und am weitesten verbreiteten weißen Rebsorten Griechenlands. Sie wird traditionell in vielen Regionen angebaut, besonders in der Peloponnes, Mittelgriechenland, Thessalien und auf vielen Inseln. Die Rebsorte gilt als äußerst anpassungsfähig. Sie gedeiht sowohl im Flachland als auch in höheren Lagen.
Roditis ist spät reifend und ertragreich. Die Rebe zeigt eine gute Widerstandfähigkeit gegen Phylloxera-Befall (Reblausbefall) und gegen Winterfröste. Sie erbringt bei niedrigem Ertrag bzw. entsprechendem Ausbau säurebetonte Weißweine mit Aromen nach Zitrusfrüchten, Melonen, Äpfeln und Mandeln. Einfachere Weine hingegen werden oft für Retsina im Verschnitt mit der Sorte Savatiano verwendet. Die Sorte ist auf dem Festland und auf Peloponnes weit verbreitet.
Roditis ist meist blassrosa bis kupferfarben in der Schale, zählt aber zu den weißen Sorten. Die Beeren sind mittelgroß und saftig, mit hohem Ertragspotenzial.
Qualitativ hochwertige Roditis-Weine stammen typischerweise aus kühleren, höher gelegenen Weinbergen. Die Trauben reifen dort langsamer und entwickeln mehr Frische. Die Sorte wird häufig sortenrein, aber auch in Cuvées (z. B. mit Savatiano oder Sauvignon Blanc) vinifiziert.
Im Glas zeigt Roditis blassgelbe bis zitronengelbe Farbe. Sie entwickelt ein dezentes Aroma, mit Noten von grünem Apfel, Zitrone, Birne, manchmal Pfirsich und leicht mineralischen Tönen sowie Kern- und Steinobstnuancen. Die Säure ist moderat bis lebendig, Dies hängt von der Anbauhöhe und vom Klima ab.
Roditis-Weine wirken leicht, frisch und trocken. Sie eignen sich hervorragend als Sommerwein oder Essensbegleiter. Sie harmonieren gut mit Fisch, Meeresfrüchten, griechischen Vorspeisen und vegetarischer Küche.
Die bekannteste Herkunftsbezeichnung ist die PDO Patras, wo Roditis reinsortig ausgebaut wird.
Roditis spielt auch in der traditionellen Herstellung von Retsina eine Rolle, wobei Savatiano meist dominiert. Obwohl lange als "einfache Tafeltraube" unterschätzt, gewinnt Roditis seit einigen Jahren wieder an Ansehen.
Mit kontrolliertem Ertrag und sorgfältiger Vinifikation zeigt die Sorte beeindruckendes Potenzial für feine, elegante Weißweine. Roditis verkörpert die schlichte, sonnige Frische des griechischen Weinbaus.